Datum
2011-11-11Schlagwort
300 Sozialwissenschaften, Soziologie 710 Landschaftsgestaltung, Raumplanung KulturlandschaftLandschaftRaumKulturKonstruktivismus <Soziologie>Metadata
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Aufsatz
Von der Schwierigkeit, „Landschaft“ oder „Kulturlandschaft" allgemeingültig zu definieren
Von der Schwierigkeit, „Landschaft“ oder „Kulturlandschaft" allgemeingültig zu definieren
The Difficulty to Define “Landscape” or “Cultural Landscape” in a Generally Accepted Way
Zusammenfassung
Der Beitrag verwirft Perspektiven, die eine allgemeingültige Definition der Wörter „Landschaft“ und „Kulturlandschaft“ anstreben. Vielmehr wird die generelle Bedeutungsvielfalt dieser Begriffe betont: Sie sind potenziell wertvoll für Wissenschaft und Praxis, weil sie Multiperspektivität befördern, positiv konnotiert werden und als verbindende Klammern raumbezogener Forschungsansätze dienen können. Der Beitrag verfolgt das Ziel, einige zentrale Topoi innerhalb spannungsgeladener semantischer Felder von „Landschaft“ paarweise zu identifizieren und zu beschreiben. Die semantischen Punkte jedes Paares (z. B. normative versus deskriptive oder subjektivistische versus objektivistische Landschaftsbegriffe) sind als entgegengesetzte Pole zu verstehen, zwischen denen sich Spannungen bilden und in produktiver Reibung entladen können. Ein weiteres Anliegen besteht darin, einige Unterschiede zwischen den Semantiken von „Landschaft“ und den kontextuell relevanten Begriffen „Raum“ und „Kultur“ darzulegen. Damit wird insgesamt eine gemäßigt konstruktivistische Perspektive vertreten, die als diskursanalytisch in einem weiten Sinne zu bezeichnen ist. Indem analysiert und systematisiert wird, wie andere Autoren „Landschaft“ und „Kulturlandschaft“ verwenden oder im Kontext anderer Begriffe definieren, werden Beobachtungen zweiter Ordnung beschrieben. Der Beitrag stellt abschließend fest, dass die Konstituierung von Bedeutungen der Wörter „Landschaft“ und „Kulturlandschaft“ stets perspektivenabhängig ist: Es kommt darauf an, aus welcher wissenschaftlichen Perspektive (zweite Beobachtungsebene) man welche Prozesse der Bedeutungszuschreibung (erste Beobachtungsebene) betrachtet.
Instead of striving to define ‘landscape’ and ‘cultural landscape’ universally, the contribution highlights the multiple perspectives from which these terms might be regarded: They are valuable in academic and practical contexts exactly because they can carry heterogeneous meanings, because they evoke positive connotations and because they can tie together diverse approaches in spatial research. The article is intended to identify and describe central positions by pairs in the semantic fields of ‘landscape’ which are fraught with tension. The elements of each pair, e.g. normative versus descriptive or subjective versus objective notions of landscape, are to be understood as opposed poles between which productive frictions can arise. Furthermore the semantic differences between ‘landscape’, ‘cultural landscape’ and the related terms ‘space’ and ‘culture’ are discussed. The authors adopt a moderate constructivist perspective, which can be characterized as discourse-analytical in a wider sense: By analyzing and systematizing how other scholars employ ‘landscape’ and ‘cultural landscape’ and how they define them in relation to other terms, the authors present second-order observations. One finding is that the constitution of the meaning of the words ‘landscape’ and ‘cultural landscape’ always is a matter of perspective: It is crucial from which academic perspective (second level of observation) which processes of ascribing meaning (first level of observation) are studied.
Zitierform
In: Raumforschung und Raumordnung Volume 70 / Issue 2 (2011-11-11) , S. 95-106 ; eissn:1869-4179Zitieren
@article{doi:10.17170/kobra-202204296108,
author={Gailing, Ludger and Leibenath, Markus},
title={Von der Schwierigkeit, „Landschaft“ oder „Kulturlandschaft" allgemeingültig zu definieren},
journal={Raumforschung und Raumordnung},
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2022-05-03T15:02:11Z 2022-05-03T15:02:11Z 2011-11-11 doi:10.17170/kobra-202204296108 http://hdl.handle.net/123456789/13810 ger Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/ Kulturlandschaft Landschaft Raum Kultur Beobachtungen zweiter Ordnung Sozialkonstruktivismus cultural landscape landscape space culture second-order observations social constructivism 300 710 Von der Schwierigkeit, „Landschaft“ oder „Kulturlandschaft" allgemeingültig zu definieren Aufsatz Der Beitrag verwirft Perspektiven, die eine allgemeingültige Definition der Wörter „Landschaft“ und „Kulturlandschaft“ anstreben. Vielmehr wird die generelle Bedeutungsvielfalt dieser Begriffe betont: Sie sind potenziell wertvoll für Wissenschaft und Praxis, weil sie Multiperspektivität befördern, positiv konnotiert werden und als verbindende Klammern raumbezogener Forschungsansätze dienen können. Der Beitrag verfolgt das Ziel, einige zentrale Topoi innerhalb spannungsgeladener semantischer Felder von „Landschaft“ paarweise zu identifizieren und zu beschreiben. Die semantischen Punkte jedes Paares (z. B. normative versus deskriptive oder subjektivistische versus objektivistische Landschaftsbegriffe) sind als entgegengesetzte Pole zu verstehen, zwischen denen sich Spannungen bilden und in produktiver Reibung entladen können. Ein weiteres Anliegen besteht darin, einige Unterschiede zwischen den Semantiken von „Landschaft“ und den kontextuell relevanten Begriffen „Raum“ und „Kultur“ darzulegen. Damit wird insgesamt eine gemäßigt konstruktivistische Perspektive vertreten, die als diskursanalytisch in einem weiten Sinne zu bezeichnen ist. Indem analysiert und systematisiert wird, wie andere Autoren „Landschaft“ und „Kulturlandschaft“ verwenden oder im Kontext anderer Begriffe definieren, werden Beobachtungen zweiter Ordnung beschrieben. Der Beitrag stellt abschließend fest, dass die Konstituierung von Bedeutungen der Wörter „Landschaft“ und „Kulturlandschaft“ stets perspektivenabhängig ist: Es kommt darauf an, aus welcher wissenschaftlichen Perspektive (zweite Beobachtungsebene) man welche Prozesse der Bedeutungszuschreibung (erste Beobachtungsebene) betrachtet. Instead of striving to define ‘landscape’ and ‘cultural landscape’ universally, the contribution highlights the multiple perspectives from which these terms might be regarded: They are valuable in academic and practical contexts exactly because they can carry heterogeneous meanings, because they evoke positive connotations and because they can tie together diverse approaches in spatial research. The article is intended to identify and describe central positions by pairs in the semantic fields of ‘landscape’ which are fraught with tension. The elements of each pair, e.g. normative versus descriptive or subjective versus objective notions of landscape, are to be understood as opposed poles between which productive frictions can arise. Furthermore the semantic differences between ‘landscape’, ‘cultural landscape’ and the related terms ‘space’ and ‘culture’ are discussed. The authors adopt a moderate constructivist perspective, which can be characterized as discourse-analytical in a wider sense: By analyzing and systematizing how other scholars employ ‘landscape’ and ‘cultural landscape’ and how they define them in relation to other terms, the authors present second-order observations. One finding is that the constitution of the meaning of the words ‘landscape’ and ‘cultural landscape’ always is a matter of perspective: It is crucial from which academic perspective (second level of observation) which processes of ascribing meaning (first level of observation) are studied. open access Gailing, Ludger Leibenath, Markus doi:10.1007/s13147-011-0129-8 Kulturlandschaft Landschaft Raum Kultur Konstruktivismus <Soziologie> The Difficulty to Define “Landscape” or “Cultural Landscape” in a Generally Accepted Way publishedVersion eissn:1869-4179 Issue 2 Raumforschung und Raumordnung 95-106 Volume 70 false
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