Dissertation
Begriff und Psychodynamik des Scheiterns aus psychoanalytischer Sicht am Beispiel des „König Lear Opern Projekts“ von Giuseppe Verdi
Zusammenfassung
Die vorliegende Untersuchung fokussiert sich auf die Frage, weshalb sich Giuseppe Verdi als überaus erfolgreicher Komponist von 26 Opern 50 Jahre damit beschäftigte, den „König Lear“ von William Shakespeare zu vertonen, ohne das Projekt jemals auf die Bühne zu bringen. Verdis wiederholtes Aufgreifen und Wiederfallenlassen des Projekts verweisen auf ein hohes Maß an Ambivalenz, sodass sich darüber eine psychoanalytische Fragestellung legitimiert. Die psychoanalytische Untersuchung zielt auf den Zusammenhang zwischen der Biographie Verdis und seinem Werk hin und rückt damit die spezifische Verbindung menschlichen Seins zu einem künstlerischen Ausdruck in den Mittelpunkt, mit der zentralen Frage danach, ob es sich bei Verdi um ein Scheitern bezüglich des „Re Lear“-Projekts gehandelt hat. Die Untersuchung stützt sich auf drei Variablen. Es handelt sich dabei um sechs Opern, die sich im chronologischen Schaffensverlauf Verdis ansiedeln und repräsentativ für Inhalt und Dynamik im OEuvre des Komponisten stehen. Weiterhin erfolgt die Analyse einer von Verdi gefertigten Skizze, die ihm als Vorlage für seine Komposition des „König Lear“ dienen sollte. Als dritte Variable steht die Betrachtung des Mannes Giuseppe Verdi in seinen persönlichen Beziehungen. Aus einem Vergleich und der Gegenüberstellung der drei Variablen entwickeln sich die Hinweise darauf, ob und woran Verdi mit seinem „Lear“-Projekt gescheitert ist, und die Frage danach, was es ist, wenn wir von Scheitern sprechen. Die Untersuchung erwächst zu einer psychoanalytischen Fallstudie zu dem Thema Scheitern, mit der Aufforderung, sich dem Begriff innerhalb der psychoanalytischen Theorie anzunähern und ihn darin zu verorten. Zudem leistet die Untersuchung einen Beitrag hinsichtlich einer bisher offenen Fragestellung zum „Re Lear“-Projekt innerhalb der Verdi-Forschung.
Zitieren
@phdthesis{doi:10.17170/kobra-2024051510139,
author={Balitzky, Olga Maria},
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2024-05-16T11:43:27Z 2024-05-16T11:43:27Z 2024 doi:10.17170/kobra-2024051510139 http://hdl.handle.net/123456789/15749 ger Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/ Biographieforschung Verdi-Forschung 150 Begriff und Psychodynamik des Scheiterns aus psychoanalytischer Sicht am Beispiel des „König Lear Opern Projekts“ von Giuseppe Verdi Dissertation Die vorliegende Untersuchung fokussiert sich auf die Frage, weshalb sich Giuseppe Verdi als überaus erfolgreicher Komponist von 26 Opern 50 Jahre damit beschäftigte, den „König Lear“ von William Shakespeare zu vertonen, ohne das Projekt jemals auf die Bühne zu bringen. Verdis wiederholtes Aufgreifen und Wiederfallenlassen des Projekts verweisen auf ein hohes Maß an Ambivalenz, sodass sich darüber eine psychoanalytische Fragestellung legitimiert. Die psychoanalytische Untersuchung zielt auf den Zusammenhang zwischen der Biographie Verdis und seinem Werk hin und rückt damit die spezifische Verbindung menschlichen Seins zu einem künstlerischen Ausdruck in den Mittelpunkt, mit der zentralen Frage danach, ob es sich bei Verdi um ein Scheitern bezüglich des „Re Lear“-Projekts gehandelt hat. Die Untersuchung stützt sich auf drei Variablen. Es handelt sich dabei um sechs Opern, die sich im chronologischen Schaffensverlauf Verdis ansiedeln und repräsentativ für Inhalt und Dynamik im OEuvre des Komponisten stehen. Weiterhin erfolgt die Analyse einer von Verdi gefertigten Skizze, die ihm als Vorlage für seine Komposition des „König Lear“ dienen sollte. Als dritte Variable steht die Betrachtung des Mannes Giuseppe Verdi in seinen persönlichen Beziehungen. Aus einem Vergleich und der Gegenüberstellung der drei Variablen entwickeln sich die Hinweise darauf, ob und woran Verdi mit seinem „Lear“-Projekt gescheitert ist, und die Frage danach, was es ist, wenn wir von Scheitern sprechen. Die Untersuchung erwächst zu einer psychoanalytischen Fallstudie zu dem Thema Scheitern, mit der Aufforderung, sich dem Begriff innerhalb der psychoanalytischen Theorie anzunähern und ihn darin zu verorten. Zudem leistet die Untersuchung einen Beitrag hinsichtlich einer bisher offenen Fragestellung zum „Re Lear“-Projekt innerhalb der Verdi-Forschung. open access Balitzky, Olga Maria 2024-03-06 151 Seiten Kassel, Universität Kassel, Fachbereich Humanwissenschaften, Fachgebiet Theorie, Empirie und Methoden der Sozialen Therapie Warsitz, Rolf-Peter (Prof. Dr. Dr.) Meurs, Patrick (Prof. Dr.) Verdi, Guiseppe Scheitern Psychodynamik publishedVersion false true
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